Mittwoch, 13. Januar 2010

Selbstverständliches: zum Garmin/DWJ-Papier

Es ist wohl so: Geocaching ist mittlerweile so populär geworden (was sich auch in der mitunter üblen Qualität von vielen neuen Caches zeigt), dass simple Selbstverständlichkeiten veröffentlich werden müssen. In einem gemeinsamen Papier schreibt Garmin zusammen mit dem deutschen Wanderverband/der deutschen Wanderjugend u.A.:
  • Gesetzlich geschützte Biotope sind kein Ort für Caches
  • Baumhöhlen dürfen nicht als Caches genutzt werden
  • Höhlen, auch scheinbar von Tieren unbewohnte, werden nicht mit Caches besetzt
  • Brut- und Setzzeiten sind besonders sensibel und zu beachten
Alles Selbstverständlichkeiten, möchte man meinen? Leider weit gefehlt! Statt mal in Ruhe darüber nachzudenken, warum so ein Papier wohl leider notwendig geworden ist und das eigene Verhalten mal kritisch zu hinterfragen, wird der Inhalt relativ wenig diskutiert - es finden eher Debatten statt, ob Garmin oder der Wanderverband so was überhaupt sagen darf, z.B. bei Geocaching Nordfriesland. (Selbstverständlich mit dem Feigenblatt, dass man selbst sowas für selbstverständlich hält).

Offensichtlich ist das so selbverständlich, dass selbst der Spiegel auf die Probleme, die so mancher Geocacher versucht, aufmerksam macht. Ebenfalls scheint es einen Geocache auf einer Insel, die Vogelschutzgebiet ist und wo das Betreten deshalb verboten ist, zu geben.

Nun gibt es Leute, die schon jammern, dass man doch an schönen Orten wie Naturschutzgebieten dann keine Caches mehr verstecken dürfe, dabei ist die Sache doch eigentlich trivial:
  • Naturschutz/Umweltschutz hat 100% Vorrang vor Geocaches. Gibt in Deutschland über 100.000 Caches, da muss man nicht noch weitere Caches an solchen Orten verstecken.
  • Die Lösung für das Problem ist einfach: einfach einen Multi durch das Naturschutzgebiet (natürlich auf Wegen) legen, die eigentliche Dose außerhalb des Gebiets.
  • Ein weiterer Punkt, der nicht zu vernachlässigen ist: um die Auswirkung von rücksichtslosen Cachern zu minimieren, sollten Caches in der Natur einen vernünftigen Hint und ein Spoilerfoto enthalten! So braucht der gemeine Statistikcacher, dem auf der Jagd nach dem nächsten Punkt jedes Mittel recht ist, nicht den halben Wald umzugraben und Moos zerstören.
Das Leben könnte so einfach sein, wenn sich doch alle Leute halbwegs vernünftig verhielten - aber mit der steigenden Anzahl der Cacher steigt natürlich auch die Anzahl der Idioten.

Update: moncat hat einen schönen Blogartikel zu der Thematik geschrieben.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo,

hier im Blog wurde ja auf das Papier "Naturverträgliches Geocaching" hingewiesen.
Falls von Interesse, im Geoclub (http://www.geoclub.de/viewtopic.php?f=105&t=41616) gibt es weitere Informationen und ein Angebot zum Dialog.

Herzliche Grüße
Jörg Bertram (DWJ_Bund)